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„In Ihrem Alter….“, das ist ein Satz, der schon etwas frustrierend klingen mag und den niemand im „besten“ Alter gerne hört. Auf unser natürliches Sehen bezogen, schwingt in diesem Satz jedoch eine gehörige Portion Ernsthaftigkeit mit, er hat sogar etwas Natürliches.

Denn Alterssichtigkeit ist ein ganz normaler Zustand. Die langsame Verhärtung der Augenlinse beginnt bereits um das 25. Lebensjahr. Ab dem 40. Lebensjahr werden dann oftmals „die Arme zu kurz“. Das bedeutet, dass uns das deutliche Sehen im Nahbereich zunehmend Schwierigkeiten bereitet und der oder die Betreffende ein Buch oder die Zeitung immer weiter weghalten muss, um noch scharf sehen und entsprechend die Buchstaben, Wörter und Sätze lesen zu können. Eine Sehhilfe wird nötig.

Eine Gleitsichtbrille ist das einzige Brillenglas-Produkt, um das natürliche Sehen in allen Entfernungen wieder zu erlangen. Sie ist sozusagen die „Alleskönnerin unter den Brillen“.

Aber was genau kann denn nun die Gleitsichtbrille besser als andere Sehhilfen, und warum? Das und vor allem wie Sie zur perfekten Gleitsichtbrille kommen, möchten wir Ihnen in diesem Blogpost erklären.

Weil besser sehen möglich ist!

Die Augen – unser wichtigstes Sinnesorgan

Für die meisten Tätigkeiten in unserer modernen Welt ist gutes Sehen unerlässlich. Daher kann man wohl unser Sehorgan, also beide Augen mit seiner Bewegungsmotorik sowie die gesamte Reizweiterleitung via Sehnerv bis zum visuellen Kortex im Gehirn, getrost als unser Hauptsinnesorgan bezeichnen.

Zu den formgebenden Strukturen des Augapfels (Bulbus) gehören die weißliche Lederhaut und die durchsichtige Hornhaut. Die Hornhaut trägt aber nicht nur zur Formgebung des Auges bei sondern zählt gleichzeitig auch zum optischen System des Auges. Die mit einem dünnen Tränenfilm benetzte Hornhaut grenzt direkt an Luft und trägt somit über zwei Drittel zur gesamtoptischen Brechkraft des Auges bei.

Darüber hinaus gehören zum optischen System des Auges das hinter der Hornhaut angrenzende Kammerwasser, die Augenlinse sowie der Glaskörper. Die Augenlinse kann die Krümmung ändern, somit ändert sich die Brechkraft des Auges und dadurch kann auf unterschiedliche Objektentfernungen scharf gestellt werden.

Die Krümmungsänderung wird mit dem Ziliarmuskel durchgeführt welcher sich im Ziliarkörper befindet.

Die Rezeptoren der Netzhaut (Zapfen und Stäbchen) wandeln die elektromagnetischen Lichtwellen in einen Nervenreiz um und leiten diese Impulse via Sehnerv weiter zum Gehirn.

Eine besondere Netzhautstelle ist die Macula. In der Macula befindet sich die Netzhautgrube (Fovea) und in der Netzhautgrube haben wir die höchste Anzahl an Rezeptoren und daher die beste Sehschärfe. Weiters befindet sich in der Mitte der Netzhautgrube unser Fixationszentrum.

Die Augen sitzen jeweils in einer knöchernen Augenhöhle. Mittels sechs Bewegungsmuskeln kann jeder Augapfel eine Augendrehbewegung durchführen.

Zum besseren Verständnis des beidäugigen Sehens erklären wir an dieser Stelle noch einmal die Wirkungsweise von Netzhaut und Fovea (Netzhautgrube). Nicht zuletzt, weil dies später bei der optimalen Brillenglasbestimmung zum Tragen kommt.

Die Netzhaut beginnt beim Ziliarkörper und kleidet den größten Teil des Augeninneren aus. In der Netzhaut befinden sich zwei Typen von Rezeptoren mit unterschiedlichen Aufgaben, die Zapfen und die Stäbchen.

Die Zapfen sind für das Farbsehen und die Stäbchen für die Schwarz-Weiß-Wahrnehmung zuständig. Diese beiden Rezeptorentypen sind aber nicht gleichmäßig über die gesamte Netzhaut verteilt. Es gibt eine ganz besondere Netzhautstelle, nämlich die Fovea (Netzhautgrube). Im Zentrum der Netzhautgrube befinden sich in einer sehr hohen Dichte ausschließlich Zapfen (Farbsehen).

In der Peripherie der Netzhautgrube nimmt die Dichte an Rezeptoren etwas ab und es sind zunehmend auch Stäbchen vorhanden, außerhalb der Fovea sind nahezu ausschließlich Stäbchen vorhanden.

Daraus resultiert die höchste Sehschärfe (Auflösungsvermögen) im Zentrum der Netzhautgrube. Im Zentrum der Netzhautgrube ist auch das Fixierzentrum etabliert. Wenn wir also ein Objekt, zum Beispiel die Buchstaben dieses Textes erkennen wollen, dann bringen die Bewegungsmuskeln des Auges den Augapfel in eine Stellung, sodass das optische System des Auges das angeblickte Objekt exakt im Fixationszentrum der Fovea abbildet.

Sehen

„Ich glaube nur, was ich sehe.“ „Siehste?!“ „Schau mal!“. Gängige Ausdrücke, die sich auf unser Sinnesorgan und dessen Bedeutung beziehen.

Das (gute) Sehen spielt in unserem Leben eine tragende, wenn nicht die bedeutendste Rolle all unserer Sinnesorgane.

Ein neugeborenes Baby nimmt seine neue Welt neben der taktilen Wahrnehmung der Haut und dem Geruch seiner Mutter, den Geräuschen der neuen Umgebung buchstäblich mit großen Augen wahr und drückt alle diese Eindrücke lautstark mit seiner Stimme aus.

Später orientieren wir uns vor allem mit unseren Augen. Wir beginnen, Dinge mit den Augen zu begreifen und lernen vor allem durch Hören, Zusehen und Lesen.

Jeder, der schon einmal blinde Kuh gespielt hat, im Nebel am Berg die Piste nach unten gesucht hat oder versucht hat, im Dunkeln in einer fremden Umgebung den Weg zur Tür zu finden, hat erlebt, wie wichtig eine gute Sicht in unserem täglichen Dasein ist. Darum ist gutes Sehen auch so wichtig und sollte ein grundsätzliches Bestreben für jeden von uns sein.

Rein „technisch“ gesehen, bildet ein emmetropes (normalsichtiges) Auge beim entspannten Blick in die Ferne, der sogenannten Fernakkommodation einen unendlich fernen Objektpunkt (also weiter entfernt als 6 Meter) scharf auf die Netzhaut ab. Das bedeutet, der Brennpunkt liegt genau auf der Netzhaut. Die Baulänge unseres Auges von etwa 24 mm und die Gesamtbrechkraft des fernakkommodierten Auges, gemessen in Dioptrien, haben dabei die geniale Eigenschaft, dass sie exakt aufeinander abgestimmt sind. Daraus ergibt sich eine Gesamtbrechkraft des Auges von +59 Dioptrie (dpt).

Die schematische Abbildung zeigt ein Augenpaar welches einen Objektpunkt (roter Punkt) ideal fixiert. Die Bewegungsmuskeln beider Augen bringen die Augen in eine Stellung bei welcher die Abbildung des Objektpunktes sowohl im rechten als auch im linken Auge exakt im Fixierzentrum der Netzhautgrube abgebildet wird.

Ein Augenpaar ohne Fehlsichtigkeit und mit idealem Binokularsehen ermöglicht also, dass beide Augen den Objektpunkt deutlich erkennen und das übergeordnete Netzhautfunktionen wie zum Beispiel die stereoskopische Wahrnehmung (3D Sehen) störungsfrei zur Entfaltung kommen.

Leider ist es jedoch so, dass diese von der Natur erdachte Perfektion im realen Leben recht selten bei uns Menschen vorzufinden ist. So leidet die moderne Menschheit zunehmend an den verschiedensten Seh-Herausforderungen und -Störungen.

Seh-Herausforderungen

Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2019 werden zukünftig wohl immer weniger Menschen normalsichtig sein. Vielmehr werden in der Zukunft immer mehr Menschen eine Sehhilfe benötigen, um wieder gut zu sehen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, am bedeutendsten sind aber unser steigendes Alter, die erhöhte Bildschirmtätigkeit sowie die Tatsache, dass wir uns immer weniger im Freien bewegen.

Zeit, sich also den vielfältigen Herausforderungen zu stellen, die unser „gutes Sehen“ beeinträchtigen. Im Folgenden haben wir einmal die gängigsten Seh-Herausforderungen und deren Korrektur für Sie zusammengestellt und erklärt.

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Eine Kurzsichtigkeit liegt bei einem auf die Ferne eingestellten Auge dann vor, wenn die Brechkraft des Auges im Verhältnis zu seiner Baulänge zu groß ist. Befindet sich ein Objekt in der Ferne (weiter weg als 6 Meter), dann werden die abbildenden Lichtstrahlen zu stark gebrochen und bereits vor der Netzhaut deutlich abgebildet. Auf der Netzhaut selbst kommt nur ein unscharfer Streukreis an.

Das kurzsichtige Auge wird mit einem Minus-Brillenglas korrigiert. Der zu starke Brechwert des kurzsichtigen Auges wird durch das Brillenglas abgeschwächt und die Abbildung des Fernobjektes findet mit Korrektion wieder auf der Netzhaut statt. Fernobjekte werden also wieder deutlich gesehen.

Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Eine Weitsichtigkeit liegt bei einem auf die Ferne eingestellten Auge dann vor, wenn die Brechkraft des Auges im Verhältnis zu seiner Baulänge zu schwach ist. Befindet sich ein Objekt in der Ferne (weiter weg als 6 Meter), dann werden die abbildenden Lichtstrahlen zu wenig gebrochen und auf der Netzhaut kommt nur ein unscharfer Streukreis zur Abbildung. Ein jüngerer Mensch mit Weitsichtigkeit kann aber mittels Akkommodation – so wird die Naheinstellung bezeichnet – zusätzlich Brechkraft aufbringen, eine leichte Weitsichtigkeit kann also in jüngeren Lebensjahren kompensiert werden.

Das weitsichtige Auge wird mit einem Plus-Brillenglas korrigiert. Der zu schwache Brechwert des weitsichtigen Auges wird mit dem Brillenglas verstärkt und die Abbildung des Fernobjektes findet mit Korrektion wieder auf der Netzhaut statt. Fernobjekte werden also auch ohne eventuelle Akkommodation wieder deutlich gesehen.

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Die Vorderfläche der Hornhaut des Auges, also die Grenzfläche zwischen Auge und Luft, verursacht etwa zwei Drittel des Gesamtbrechwertes des Auges. Bei einem normalsichtigen Auge ist die Hornhautfläche näherungsweise eine Kugelfläche und wirkt wie eine Lupe. Lichtstrahlen aus unendlicher Entfernung werden also in einem Brennpunkt fokussiert. Der horizontale und der vertikale Radius der Hornhaut sind gleich groß.

Bei einer Hornhautverkrümmung ist das nicht der Fall. Bei dem in der Abbildung gezeigten Astigmatismus ist der horizontale Radius der Hornhaut größer (also flacher) als der vertikale Radius der Hornhaut. Lichtstrahlen werden nun nicht mehr in einem Brennpunkt fokussiert. Die Lichtstrahlen am horizontalen Hornhautradius werden weniger stark gebündelt als am vertikalen Radius der Hornhaut. Auf der Netzhaut entsteht so ein Streukreis und in diesem werden die angeblickten Objekte undeutlich abgebildet.

Das Brillenglas zur Korrektion von Astigmatismus weist eine torische Fläche auf und verursacht auch einen Astigmatismus, der den Astigmatismus des Auges neutralisiert. Korrektion und Auge bündeln die Lichtstrahlen also wieder in einem Brennpunkt und ein Objekt wird wieder deutlich gesehen.

Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)

Im menschlichen Auge befindet sich hinter der Iris (Regenbogenhaut) die Augenlinse. Die Augenlinse ist mit Fasern (Zonulafasern) am Ziliarkörper aufgehängt. Im Ziliarkörper befindet sich der Ziliarmuskel. Wenn der Ziliarmuskel kontrahiert, sich also zusammenzieht, kann sich die elastische Augenlinse stärker krümmen. Dadurch nimmt die Brechkraft des Auges zu und es können Objekte in der Nähe deutlich gesehen werden. Diese Naheinstellung des Auges wird Akkommodation bezeichnet.

Leider lässt beim Menschen die Elastizität der Augenlinse zunehmend nach. Etwa zwischen 45igsten und 50zigsten Lebensjahr ist dann die Naheinstellung des Auges auf eine Objektentfernung von 40 bis 50 Zentimeter nicht mehr möglich. Es kann also zum Beispiel Zeitungsdruck in der gewohnten Lesedistanz nicht mehr ausreichend deutlich gesehen und entsprechend gelesen werden.

Bevor die Prüfung und Messung der Akkommodation erfolgt, müssen eventuelle auf die Ferne bezogene Fehlsichtigkeiten des rechten und linken Auges ermittelt und korrigiert werden. Die fehlende Brechkraft des presbyopen (alterssichtigen) Auges wird mit einem Plusglas ausgeglichen, Nahobjekte können wieder in der gewohnten Lese- oder Arbeitsentfernung deutlich gesehen werden.

Seh-Störungen / Störungen des Binokularsehens

In der folgenden schematischen Abbildung ist ein Augenpaar dargestellt bei welchem beide Augen emmetrop, also normalsichtig sind. Aber in diesem Beispiel können die Bewegungsmuskeln zumindest eines der beiden Augen nicht mehr in die ideale Fixierstellung bringen.

Ein Auge weicht also so ab, dass der angeblickte Objektpunkt außerhalb des Fixationszentrums abgebildet wird. In diesem Moment wird der angeblickte Objektpunkt doppelt gesehen. Doppeltsehen ist sehr störend und die Natur hat es nun vorgesehen, dass die Bewegungsmuskeln mit erheblichem Aufwand versuchen, den Stellungsfehler auszugleichen. Kann der Stellungsfehler ausgeglichen werden, wird wieder beidäugig einfach gesehen – aber leider mit teilweise erheblicher Anstrengung. Diese Störung des binokularen Sehens nennt man Heterophorie.

Kann der Stellungsfehler nicht mehr ausgeglichen werden, dann liegt ein Strabismus (Schielen) vor.

Im Folgenden beschreiben wir drei häufig vorkommende Störungen des Binokularsehens.

Zeit, sich also den vielfältigen Herausforderungen zu stellen, die unser „gutes Sehen“ beeinträchtigen. Im Folgenden haben wir einmal die gängigsten Seh-Herausforderungen und deren Korrektur für Sie zusammengestellt und erklärt.

Anisometropie (Ungleichsichtigkeit)

Bei der Anisometropie liegt ein deutlicher Unterschied einer Fehlsichtigkeit zwischen dem rechten und dem linken Auge vor. Die daraus resultierende Korrektion ergibt also einen erheblich unterschiedlichen dioptrischen Wert beider Augen (Beispiel: rechtes Auge -1,00 und linkes Auge -+8,00). Die Korrektion kann also zu einer Bildgrößendifferenz (Aniseikonie) führen, also zu unterschiedlich großen Abbildungen auf der Netzhaut, welche aufgrund ihres Größenunterschiedes vom Gehirn nicht mehr als „Einfachbild“ verarbeitet werden kann. Die Korrektion wird, so möglich, meist mit Kontaktlinsen durchgeführt. Die Kontaktlinsenkorrektion verursacht immer nur einen geringen Größenunterschied der Netzhautbilder und es kann wieder binokular einfach gesehen werden.

Strabismus (Manifestes Schielen)

Schielstörungen bei Kindern sollten unbedingt sehr früh erkannt und umgehend behandelt werden um Entwicklungsstörungen des Sehens mit bleibendem Schaden, zum Beispiel eine Sehschwäche (Amblyopie), zu vermeiden. Es empfiehlt sich daher dringend eine regelmäßige Abklärung durch den Ophthalmologen. Die Behandlung eines schielenden Kindes wird dann meist in speziellen „Sehschulen“ von hervorragend dafür ausgebildeten Orthoptist:innen durchgeführt.

Auftretende Schielstörungen in späteren Lebensjahren werden vom Betroffenen oft durch ein plötzlich auftretendes Doppeltsehen wahrgenommen und haben meistens eine „Systemische Ursache“ (Beispiel: Schlaganfall, Infarkt u.v.m.). Auch in diesem Fall empfiehlt sich eine sofortige ophthalmologische Abklärung.

Das weitsichtige Auge wird mit einem Plus-Brillenglas korrigiert. Der zu schwache Brechwert des weitsichtigen Auges wird mit dem Brillenglas verstärkt und die Abbildung des Fernobjektes findet mit Korrektion wieder auf der Netzhaut statt. Fernobjekte werden also auch ohne eventuelle Akkommodation wieder deutlich gesehen.

Heterophorie (Latentes Schielen)

Bei einer Heterophorie liegt ein Stellungsfehler (Fixierfehler) vor welcher durch zusätzliche Mehrarbeit der Bewegungsmuskeln der Augen ausgeglichen werden kann. Diese Mehrarbeit der Bewegungsmuskeln ist aber in vielen Fällen sehr anstrengend und äußert sich oft mit so genannten „Asthenopischen Beschwerden“. Unter dem Begriff „Asthenopische Beschwerden“ wird ein Symptomenkomplex wie müde Augen, Kopfweh, Augenbrennen, zeitweilig verzögerte Scharfstellung, gelegentliche Doppelbilder, herabgesetzte Tiefenwahrnehmung u.v.m. beschrieben.

Kann man eine Heterophorie korrigieren?

Diese Frage kann mit einem klaren „JA“ beantwortet werden. Die Korrektionswürdigkeit einer Heterophorie richtet sich allerdings nicht unbedingt nach der Größenordnung der Abweichung des latenten Stellungsfehlers sondern vielmehr nach dem Ausmaß der verursachten Beschwerden.

Unglücklicherweise verursachen oft sehr geringe Heterophorien (Abweichungen) relativ große Beschwerden. Die Feststellung kleiner Heterophorien ist aber schwierig und es eignen sich leider nicht alle Messmethoden dazu, minimale Abweichungen des Binokularsehens zu messen. Das Thema Heterophorie ist sehr komplex und alle Unterarten von Heterophorien genau zu beschreiben führt hier zu weit. Trotzdem kann man grundsätzlich zwei wesentliche Möglichkeiten zur Verbesserung der Beschwerden bei Vorliegen einer Heterophorie beschreiben: Visualtraining oder eine Korrektion mittels Prismenbrille.

Viele betroffene Menschen haben bereits erlebt, dass die Diskussion zum Thema Heterophorie sehr ambivalent und leidenschaftlich zwischen „Gegner“ und „Befürworter“ prismatischer Korrektionen geführt wird. Wie auch immer, es ist eine Tatsache, dass viele Betroffene teilweise massive Beschwerden haben, Hilfe suchen und diese oft nicht bekommen.

Es gibt unterschiedlichste Messverfahren zur Prüfung einer eventuellen Abweichung der Sehachsen des Augenpaares. Leider eignen sich aber nur wenige Messverfahren dazu, jenen Teil einer Heterophorie festzustellen welcher sich mittels Prismenbrille korrigieren lässt.

Was ist eine Winkelfehlsichtigkeit?

Genau genommen beschreibt der Begriff „Winkelfehlsichtigkeit“ lediglich eine Mess- und Korrektionsmethode einer Heterophorie sowie einer Fixationsdisparation welche von Hans Joachim Haase entwickelt wurde. Diese Mess- und Korrektionsmethode nach H. J. Haase (MKH) ist auch unter dem Begriff „Pola Test Methode“ oder „Zeiss Polatest Methode“ bekannt. Allerdings ist diese Bezeichnung unkorrekt, denn es gibt seit längerer Zeit viele Messgeräte mit denen die MKH korrekt durchgeführt werden kann.

Die MKH zählt zu den effektivsten Messmethoden zur Ermittlung der prismatischen Korrektionswerte und wird von Dr Wolfgang Dusek seit über 30 Jahren erfolgreich angewandt.

Wie wirkt eine Prismenbrille?

Die schematische Abbildung zeigt ein Augenpaar mit einer Heterophorie. Die prismatische Korrektion sorgt nun dafür, dass das abweichende Auge in seiner entspannten Stellung (Fehlstellung) bleiben kann und lenkt den abbildeten Lichtstrahl wieder in das Fixationszentrum ab. Die Bewegungsmuskeln des betroffenen Auges müssen also keinen zusätzlichen Aufwand betreiben und das angeblickte Objekt (Roter Punkt) wird trotzdem in beiden Augen im Fixationszentrum abgebildet.

Einfach erklärt: Die prismatische Korrektion ermöglicht dem Betroffenen mit Heterophorie ideale binokulare Wahrnehmung ohne zusätzlichen Muskelaufwand, die eine erhebliche Anstrengung für die Augen bedeutet.

Seh-Analyse und Brillenglabestimmung

Um die soeben beschriebenen Seh-Herausforderungen optimal korrigieren zu können, ist eine exakte Vermessung und die Berücksichtigung individueller Werte und Maße beider Augen sowie deren Stellung zueinander und einige weitere Kriterien wichtig für die Fertigung der perfekten Gleitsichtgläser zum Ausgleich der jeweiligen Sehstörung.

Je mehr individuelle Daten berücksichtigt werden, desto größer sind die Sehbereiche für spontanes und bequemes Sehen.

Bei den Sehbereichen unterscheiden wir drei Hauptbereiche, die sich im Hinblick auf die Entfernung des betrachteten Objekts unterscheiden. Dementsprechend werden die passenden Gleitsichtgläser dem jeweiligen Seh-Bereich angepasst:

Zur Bestimmung Ihrer individuellen Werte und Maße werden unterschiedliche Methoden und Messungen angewandt, die wir im Anschluss kurz beschreiben. Nur die professionelle und von Meisterhand durchgeführte Seh-Analyse wird Ihnen am Ende Ihr natürliches Sehen so optimal wie möglich zurückgeben.

Refraktion

Bei der Brillenglasbestimmung (Refraktion) wird die Sehschärfe der Augen geprüft und eventuelle Abweichungen des optischen Augensystems wie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Weit- oder Kurzsichtigkeit kombiniert mit Hornhautverkrümmung ermittelt.

Der Messumfang der Brillenglasbestimmung umfasst aber nicht nur die Prüfung und Evaluierung des rechten und des linken Auges einzeln betrachtet. Im Anschluss an die monokulare Brillenglasbestimmung erfolgt die Überprüfung und eventuelle Korrektion des beidäugigen Sehens (Binokulare Refraktion). Dabei wird eine eventuelle Abweichung der Augenachsen beim Fixieren eines Objektes gemessen und korrigiert (Prismenbrille).

Die Natur hat es leider so vorgesehen, dass Menschen ab einer Lebenserfahrung von um die 45 Jahre in ihrer gewohnten Leseentfernung nicht mehr deutlich lesen können. Bei der Brillenglasbestimmung wird demzufolge das Nahsystem beider Augen geprüft und gegebenenfalls die Werte für eine Lesebrille ermittelt.

Augendruck

Um die äußere Augenhaut, bestehend aus Sklera (Lederhaut) und Cornea (Hornhaut), in Form zu halten muss ein bestimmter Augendruck (intraokularer Druck) vorhanden sein. Dieser Augendruck wird durch das Kammerwasser generiert. Das Kammerwasser wird in den Ziliarfortsätzen des Ziliarkörpers gebildet und füllt die hintere Augenkammer. Es fließt durch den Spalt zwischen Pupille und Augenlinse in die Vorderkammer. Im Kammerwinkel befindet sich ein maschenartiges, lockeres Gewebe (Trabekelwerk) und der Abflusskanal (Schlemm’scher Kanal). Das in der Vorderkammer befindliche Kammerwasser fließt durch das Trabekelwerk in den Schlemm’schen Kanal und verlässt somit das Augeninnere. Der intraokulare Druck ist abhängig von der Menge der Kammerwasserproduktion und des Abflusswiderstandes des Trabekelwerkes. Der intraokulare Druck wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben und beträgt als so genannter „Normalwert“ zwischen 10 mmHg und 21 mmHg.

Ein abnormaler, meist zu hoher intraokularer Druck ist einer der Hauptfaktoren für ein Glaukom (Grüner Star) und führt meistens zu einer irreparablen Schädigung der Netzhaut, respektive des Sehnervs. Unglücklicherweise ist ein abnormaler intraokularer Druck fast immer schmerzfrei und Schädigungen der Netzhaut werden erst dann von betroffenen Menschen bemerkt, wenn diese bereits eingetreten sind.

Messung des Augendruckes

Zur Messung des Augendruckes kommen zwei Messverfahren zur Anwendung, die Applanationstonometrie und die Rebound Tonometrie.

Die Applanationstonometrie nach Goldmann ist die am weitest verbreitete Messmethode zur exakten Bestimmung des Augendrucks. Bei dieser Methode wird ein Messkörper mit einem Durchmesser von 3,06 mm auf die Hornhaut aufgesetzt. Die Hornhaut wird davor mittels Oberflächenanästhetikum betäubt und ist somit berührungsunempfindlich. Es wird mit der speziellen Federwaage des Tonometers der Druck so lange erhöht bis die Hornhaut im Bereich des Messkörpers applaniert ist. Für die Anwendung beim Optiker ist diese Methode jedoch nicht geeignet, weil das Auge hierfür betäubt werden muss.

Die Rebound Tonometrie ist ein neues, schmerzfreies Messverfahren zur Messung des Augendrucks. Eine Betäubung der Hornhaut ist nicht notwendig. Daher ist dies auch die vorrangig beim Optiker angewandte Methode zur Bestimmung des Augendrucks. Bei dieser Messung wird ein Einwegmesskörper, ein kleiner Stift, mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf die Hornhaut beschleunigt. Von der Hornhaut prallt das Messkörperchen wieder ab (Rebound Effekt). Nun wird die Geschwindigkeit des retournierten Messstiftes gemessen und der Augendruck berechnet. Je höher der Augeninnendruck, desto höher der Rebound Effekt. Am Display erscheint der Augendruck in mmHg. Diese Messungen weichen zwar geringfügig von der Applanationstonometrie ab, hat aber eine ausreichende Genauigkeit. Die Rebound Tonometrie eignet sich speziell für die Durchführung der Augendruckmessung bei Kindern oder überempfindliche Menschen. Weiters kann das Rebound Tonometer an Menschen mit Glaukom zur Durchführung einer Tagesmessserie (Messung alle 2 Stunden) abgegeben werden.

Gesichtsfeld, Blickfeld, Sehfeld

Unter Gesichtsfeld versteht man den gesamten Sehbereich der bei der Blickrichtung geradeaus gesehen wird ohne das Augen- oder Kopfbewegungen durchgeführt werden. Unter dem Begriff Blickfeld versteht man den gesamten Bereich der beim sich bewegenden Auge, also blickendem Auge, gesehen wird und unter Sehfeld wird der gesamte Bereich des blickenden Auges inklusive Kopfdrehung verstanden.

Die zentrale Sehschärfe und Sehfunktion, also die Funktion der Netzhautgrubenmitte wird durch Vorlesen von Buchstaben (Sehzeichen) in unterschiedlichen Größen bei einem Messabstand von 5 Metern durchgeführt. Sie kennen das vom Augenarzt oder vom Optiker. Die kleinsten noch lesbaren Buchstaben geben einen Rückschluss auf die zentrale Sehschärfe. Für die Überprüfung der peripheren Sehfunktion wird das monokulare Gesichtsfeld des rechten und des linken Auges geprüft, diese Messung nennt man Perimetrie.

Gesichtsfeldmessung (Perimetrie)

Eine der am häufigsten angewandten Messmethoden zur Prüfung des Gesichtsfeldes ist die Computerperimetrie (Schwellwertperimetrie). Der erhebliche Vorteil der Computerperimetrie ist die mögliche Anwendung unterschiedlicher Messprogramme, also auch von so genannten Screening Messprogrammen zur raschen und einfachen Überprüfung des Gesichtsfeldes.

Bei der Schwellwertperimetrie wird ein Fixationsobjekt präsentiert. Diese Fixiermarke soll angeblickt werden, das Auge ist somit fixiert. Gleichzeitig werden unterschiedlich helle Testmarken per Zufall im Gesichtsfeld angeboten (ein bis vier Punkte) und die Anzahl der erkannten Punkte wird per Druckknopf bestätigt. Es wird also nicht nur mit einem stark leuchtenden Messpunkt eine bestimmte Netzhautstelle geprüft ob diese „sehend“ ist, sondern es wird der Schwellwert dieser Netzhautstelle ermittelt indem zu unterschiedlichen Zeiten ein schwächer leuchtender Punkt präsentiert wird. Am Ende der Messung wurde an unterschiedlichen Netzhautstellen (je nach Gerät und Programm zwischen 30 bis 150 Messpunkte) die Leuchtstärke des am schwächsten leuchtenden Messpunktes ermittelt welcher an dieser Stelle noch erkannt wurde, dieser Wert wird mit einer geschlechtsspezifischen und altersspezifischen Statistik, diese im Programm des Computerperimeters eingearbeitet, verglichen und ausgearbeitet.

Jedes Auge ist so individuell wie ein Fingerabdruck – mit einzigartigen Abbildungseigenschaften. Auf Basis der sogenannten Wellenfront-Technologie wird die Abbildungseigenschaften Ihres Auges mit dem i.Profiler® gemessen. Dabei wird nicht nur Ihr gesamtes Auge exakt vermessen, sondern es werden auch reale Anforderungen berücksichtigt und berechnet. Denn das Leben ist nicht schwarz-weiß und starr – es ist bewegt, mit Lichtwechseln, Reflexionen, Farben, veränderlichen Kontrastverhältnissen etc..

Die innovative i.Scription® Methode zur individuellen Brillenglas-Berechnung berücksichtigt unterschiedliche Gebrauchssituationen. Dadurch erscheinen Farben so intensiv wie nie, nachts und in der Dämmerung ist das Orientieren ohne Reflexe und Überstrahlungen eine Leichtigkeit, und alles wird in einer phantastischen Schärfentiefe wahrgenommen – kontrastreich und klar.

Um Perfektion bei der Erstellung Ihrer individuellen Marken-Gleitsichtbrille zu erlangen, werden über die oben beschriebenen Messmethoden hinaus folgende Werte und Daten ermittelt

Nachdem wir nun wissen, wie das Auge funktioniert, welche Arten von Seh-Störungen es gibt und wie wir diese bestmöglich ermitteln, wollen wir nun endlich „einfach besser sehen“. Mit der am besten geeigneten Seh-Hilfe und den individuell auf Sie zugeschnittenen und einzeln von Meisterhand gefertigten Marken-Gleitsichtgläsern.

Seh-Hilfen

Es gibt unzählige verschiedene Arten, Sehschwächen auszugleichen, Störungen der Normalsichtigkeit zu beheben oder auszugleichen. Die Kunst ist es, die für Sie richtige und passende Seh-Hilfe zu ermitteln und mit den optimalen Präzisionsgläsern auszustatten, sodass Sie wieder „einfach besser sehen“.

Auf den jeweiligen Sehbereich zugeschnitten sind folgende Seh-Hilfen:

Mit einer normalen Lesebrille ist die Sicht sehr eingeschränkt. Bei einer erweiterten Lesebrille reicht die Sicht auf Schreibtischentfernung Mit einer Gleitsichtbrille haben Sie Überblick über den gesamten Raum.

In den hell gekennzeichneten seitlichen Bereichen des Gleitsichtglases finden sich leichte Unschärfenbereiche, die sich zwar nicht ganz vermeiden lassen, jedoch heute so gering sind, dass sie vom Brillenträger kaum oder nur in der Eingewöhnungsphase wahrgenommen werden. Wie das möglich ist, was die besonderen Eigenschaften eines Gleitsichtglases ausmacht und welche Arten  und Typen es gibt, beschreiben wir im Folgenden.

Gleitsichtgläser

Ein Brillenglas mit einem Bereich, in dem sich die Wirkung kontinuierlich ändert, wird als Gleitsichtglas bezeichnet. Anders als beim Bifokal- oder Trifokalglas findet der presbyope, also der alterssichtige Brillenträger, für jede Sehentfernung die richtige dioptrische Wirkung im Brillenglas vor, so dass stufenloses Sehen möglich ist.

Es gibt verschiedene Arten und Typen von Gleitsichtgläsern:

Mit einer normalen Lesebrille ist die Sicht sehr eingeschränkt. Bei einer erweiterten Lesebrille reicht die Sicht auf Schreibtischentfernung Mit einer Gleitsichtbrille haben Sie Überblick über den gesamten Raum.

In den hell gekennzeichneten seitlichen Bereichen des Gleitsichtglases finden sich leichte Unschärfenbereiche, die sich zwar nicht ganz vermeiden lassen, jedoch heute so gering sind, dass sie vom Brillenträger kaum oder nur in der Eingewöhnungsphase wahrgenommen werden. Wie das möglich ist, was die besonderen Eigenschaften eines Gleitsichtglases ausmacht und welche Arten  und Typen es gibt, beschreiben wir im Folgenden.

Einfaches Gleitsichtglas

Eingeschränkter Sehbereich, vor allem beim Sehen in die Ferne und Nähe. Längere Gewöhnungszeit. Reduzierter Sehkomfort. Die Welt ist zu schön, um diese nur durch ein enges Schlüsselloch zu sehen.

Modernes Universalgleitsichtglas

Gut nutzbarer, großer Sehbereich in Ferne, mittleren Entfernungen und Nähe. Hohe Spontanverträglichkeit. Erhöhter Sehkomfort.

Ein Universal-Gleitsichtglas besitzt drei Sehbereiche: den Fernbereich, die Progressionszone, also den Zwischenbereich, und den Nahbereich. Die Übergänge zwischen diesen Bereichen sind fließend und äußerlich nicht erkennbar.

Für die ständig wachsenden Sehanforderungen im Beruf, z.B. am Bildschirmarbeitsplatz, eignen sich Spezial-Gleitsichtgläser. Diese Individuelle Marken Gleitsichtgläser sind speziell für das Sehen in mittlerer bis naher Entfernung konzipiert und haben im oberen Bereich nicht die vollkorrigierende Fernwirkung.

Maßgefertigtes individuelles Marken Gleitsichtglas

Ein solches Spezial-Gleitsichtglas (scharfes Sehen bis ca. 3 m) bietet den Vorteil voller Bewegungsfreiheit im Raum. Gegenüber Universal-Gleitsichtgläsern können Sie besonders breite Sehbereiche bei allen Tätigkeiten im Raum nutzen. Größtmögliche Sehbereiche in allen Entfernungen und bei jeder Brillenglasstärke sind die Folge. Individuelle Lösung statt Standardprodukt. Spontan höchster Sehkomfort.

Symmetrische Gleitsichtgläser

Symmetrisch konzipierte Gleitsichtgläser sind die Vorläufer der heutigen Gleitsichtgläser. Die Gleitsichtfläche ist symmetrisch gestaltet, d.h. Fern- und Nahbezugspunkt liegen auf der Mittelsenkrechten des Glases vertikal in einer Linie untereinander.

Um die für die Konvergenz notwendige Dezentration des Nahbereichs zu erhalten, müssen symmetrische Gleitsichtgläser um ca. 8° bis 10° geschwenkt in die Fassung eingeschliffen werden. Nur so kann das konvergierende Augenpaar die Progressionszone und den Nahbereich voll nutzen.

Ein großer Nachteil eingeschwenkter Gleitsichtgläser sind unterschiedlich scharfe Seheindrücke im rechten und linken Auge bei Blickbewegungen. Beim seitlichen Blick schauen das rechte und das linke Auge gegebenenfalls durch unterschiedlich gut abbildende Glasbereiche, wodurch das binokular nutzbare Blickfeld stark eingeschränkt wird. Dies kann sich vor allem im Straßenverkehr störend bemerkbar machen.

Asymmetrische Gleitsichtgläser

Bei einem asymmetrischen Gleitsichtglas ist der Nahbereich zum Fernbereich nasal versetzt, so dass ein Schwenken der Gläser beim Einschleifen in die Brillenfassung nicht mehr notwendig ist. Durch diese Konzeption sind die Sehbereiche binokular besser nutzbar. Bei seitlichen Blickbewegungen schauen beide Augen durch Bereiche ähnlicher Abbildungsqualität.

Wie funktioniert denn aber nun die Alleskönnerin unter den Brillen?

Die Wirkungszunahme beruht auf einer Flächenform, bei der die Krümmungsradien in vertikaler und horizontaler Richtung immer kleiner werden. Der Bereich zwischen Ferne und Nähe, in dem die Wirkung ansteigt, wird Progressionszone genannt. Diese verläuft entsprechend der Blicksenkung und Konvergenzbewegung des Augenpaares nach nasal (zur Nase hin) unten. In dem Maße, in dem der Brillenträger den Blick senkt, findet er im Brillenglas entsprechend höhere Brechwerte für scharfes Sehen in der gewünschten Entfernung vor.

In den meistgenutzten Sehbereichen ist eine nahezu fehlerfreie Abbildung möglich, da hier die Krümmungsradien in vertikaler und horizontaler Richtung annähernd gleich sind.

In den Randbereichen des Brillenglases dagegen weichen die Krümmungsradien horizontal und vertikal stärker voneinander ab.

Dies wirkt sich sowohl auf das direkte als auch auf das indirekte Sehen aus. Beim direkten Blick durch die peripheren Bereiche des Gleitsichtglases sieht der Brillenträger unscharf. Beim indirekten Sehen machte sich vor allem bei früheren Gleitsichtglas-Konzepten ein störender Schaukeleffekt bemerkbar.

Durch aufwändige mathematische Berechnungen und Fertigungsverfahren ist es gelungen, diese Abbildungsfehler durch ein optimiertes Wirkungsdesign auf ein Minimum zu reduzieren. Damit konnten die physiologische Verträglichkeit und der Tragekomfort von Gleitsichtgläsern wesentlich verbessert werden: Die Unschärfenbereiche sind heute so gering, dass sie vom Brillenträger kaum oder nur in der Eingewöhnungsphase wahrgenommen werden.

Kurzum: Spezialgleitsichtgläser sind Brillengläser mit revolutionärer Optimierung, perfekt abgestimmt auf Ihre Augen.

Entscheidend für die Auswahl und Verträglichkeit von Gleitsichtgläsern sind absolute Präzision und High-end-Analytik bei der Messung sowie genügend Zeit und hohe Fachkompetenz bei der Beratung.

Nur ein individuell für Sie gefertigtes Gleitsichtglas kann auf alle speziellen Eigenschaften Ihrer Augen und Ihres Sehverhaltens eingehen. Marken Gleitsichtgläser werden exakt für jedes Ihrer Augen und für jede Anforderung einzeln gerechnet und gefertigt.

Jedes einzelne Glas verfügt selbstverständlich über die bewährten Merkmale, die alle Marken Gleitsichtgläser so unverwechselbar und besonders verträglich machen: Minimierung der Fehler höherer Ordnung des Brillenglases, Horizontalsymmetrie, Punkt-für-Punkt Optimierung und umfassende Berücksichtigung ergonomischer Gegebenheiten.

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